Inspektion und Wartung von EMAG: Unnötig teure Stillstandzeiten der Maschinen gezielt reduzieren

Mehr als die Hälfte der Anwender verwenden ihre Maschinen ohne regelmäßige Inspektionen und Wartungsintervalle, so eine Schätzung der Service-Experten von EMAG. Im Grunde kommt es erst zu einem Check, wenn es nicht mehr anders geht: Die Maschine hat ein Problem und funktioniert nicht mehr. Im Extremfall muss man nun eine teure Komponente neu beschaffen – was ohne vorherige Planung natürlich länger dauert. Folglich steht im „Worst Case“ der Produktionsbereich mehrere Wochen lang still. „Dabei erleben wir immer wieder Fälle, bei denen man größeren Schaden hätte verhindern können – etwa durch den einfachen Tausch einer kleinen Dichtung zur rechten Zeit. Weil das aber nicht geschieht, treten größere Probleme auf“, so Patrick Theiss, Leiter Business Unit After Sales / Service bei der EMAG. „Wir versuchen deshalb verstärkt, unsere Kunden für die regelmäßige Wartung als wichtiges Element im Lebenszyklus einer Maschine zu sensibilisieren. Es zeigen sich große wirtschaftliche Vorteile. Im Grunde ist das wie beim Auto, das ja auch immer wieder gewartet werden muss: Wer rechtzeitig vorsorgt, hat lange Zeit keine Störungen.“

Der Unterschied zwischen Inspektion und Wartung

Dabei unterscheiden die Maschinenbauer grundsätzlich zwischen Inspektion und Wartung. Im ersten Fall geht es lediglich um eine umfassende Prüfung, um eventuelle Mängel und Schäden frühzeitig zu erkennen, wobei Experten für die jeweilige EMAG Technologie eine vordefinierte Checkliste sehr stringent und schnell abarbeiten. Die Produktion wird nur kurz unterbrochen. Am Ende steht ein Untersuchungsbericht inklusive eines etwaigen Angebots für die Beseitigung von Mängeln. Anders gesagt: Bei der Inspektion selbst wird noch nichts repariert oder ausgetauscht. Im Unterschied dazu ist die umfassende Wartung eine Art von Königsdisziplin im Servicebereich inklusive Austausch von Verschleißteilen, wobei die Art und Weise sehr detailliert geplant wird – je nach Produktionsaufgabe des Kunden, wie Patrick Theiss betont: „Das betrifft letztlich jedes Detail, wie etwa den Umfang der Prüfungen und den Austausch von Wartungsteilen, wobei der Kunde alle Kosten kennt und je nach Ausgestaltung der Wartung auch verändern kann.“ Anschließend profitieren Anwender vom Erfahrungswissen: Die Servicetechniker von EMAG kennen „ihre“ Maschinen – von der Verfahr- und Wiederholgenauigkeit der NC-Achsen über die Schwenkgenauigkeit des Werkzeugträgers bis zur Leichtgängigkeit der Spannfutter und der Geometrie der gesamten Maschine. „Es ist dabei entscheidend, dass man die Checkliste an die jeweilige Bearbeitungsaufgabe anpasst, denn es treten ja zum Beispiel unterschiedlich hohe Bearbeitungskräfte sowie Vibrationen auf und die Maschinen sind unterschiedlich lange pro Jahr im Einsatz. Wir definieren deshalb sehr präzise, welche Kleinteile nach einem definierten Zeitraum ausgetauscht werden und es gibt eine Option auf einen Wartungsvertrag“, erklärt Patrick Theiss.

Gesundheitszustand der Maschine per KI analysieren

Eine zunehmend wichtigere Rolle im Kontext von Inspektion und Wartung spielt die umfassende Datennutzung im Maschinenbau – EMAG sieht sich hier als Vorreiter. So verfügen die süddeutschen Spezialisten über ein ganzheitliches IoT-System mit dem Namen „EDNA“. Basis der Lösung ist der EDNA IoT-Core – ein Industrie-PC, der an die Steuerung der Maschine angeschlossen wird und mit Hilfe der Software „EDNA Cortex“ Fertigungs- und Sensordaten empfängt und aufzeichnet. In der Folge ist es zum Beispiel möglich, den Gesundheitszustand der Maschine unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu bestimmen, wobei das Ergebnis von EMAG Experten bewertet wird. In der Praxis führt das System zu erstaunlichen Kostenvorteilen, wie aktuelle Anwendungsbeispiele deutlich machen: Es lassen sich viele ungeplante Stillstände erkennen und die Wartezeiten im Service gehen radikal zurück – zum Beispiel, weil Ersatzteile frühzeitig vorliegen und der Serviceeinsatz ebenso frühzeitig geplant wird.

Bedeutung des Services nimmt zu

„Insgesamt muss man am Ende betonen, dass wir unser ganzes Service-Angebot sehr partnerschaftlich verstehen und eng mit den Kunden zusammenarbeiten“, so Patrick Theiss. „Es ist unser vorrangiges Interesse, dass alle EMAG Produktionslösungen optimal arbeiten und beste Ergebnisse liefern. Dafür muss man ungeplante Stillstände weitgehend vermeiden und die Maschinenverfügbarkeit erhöhen – und genau das stellen wir mit verhältnismäßig geringem Aufwand und in enger Absprache sicher.“ Letzteres betrifft dann zum Beispiel auch die Arbeitszeiten des EMAG Services, der geplante Produktionspausen beim Kunden für seine Arbeit nutzt. Zudem kommen bei umfangreichen Produktionslinien unter Umständen auch größere Teams mit unterschiedlichen Experten zum Einsatz, die parallel an verschiedenen Maschinen arbeiten. „Wir sind überzeugt davon, dass die Bedeutung des Services im Maschinenbau in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird“, erklärt Eisele. „Die höheren Anforderungen an Bauteilqualität und Just-in-Time-Produktionsprozesse geben hier die Richtung vor. In diesem Kontext sind wir mit unserem Angebot optimal aufgestellt.“  

EMAG Blog: Auf was kommt es bei Wartung und Inspektion genau an und was für Möglichkeiten eröffnet IoT-Technologie in diesem Zusammenhang? Ein Gespräch mit Patrick Theiss, Leiter Business Unit After Sales / Service bei der EMAG.

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